Logo Fachtagung Pflege kritisch kranker Kinder
 
 

aktualisiert am 02.06.2023

Die Düsseldorfer Fachtagung für Pflegende PFLEGE KRITISCH KRANKER KINDER findet am 08. September 2023 an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf statt. Sie wird vom Bildungszentrum des Universitätsklinikums Düsseldorf veranstaltet.

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Ziele der Fachtagung

Die Veranstaltung will im Bereich der Kinderintensivpflege eine Plattform für den Wissens- und Erfahrungsaustausch im regioinalen Raum bieten. Darüber hinaus soll der Dialog zwischen der Pflegepraxis und der Pflegewissenschaft einerseits und den weiteren am Behandlungsteam beteiligten Berufen andererseits gefördert werden. Die Pflegepraktiker können sich nicht nur über den aktuellen Stand des Wissens, sondern auch über Trends informieren, die ihren Berufsalltag verändern werden.

ERÖFFNUNG

09.00 Uhr Grußworte
Matthias Grünewald, Bildungszentrum, Universitätsklinikum Düsseldorf

Sitzung 1 - Eltern kritisch kranker Kinder

Moderation: Petra Brockhausen, Siegen

09.15 Uhr Hautschutz und Hautpflege beim Früh- und Neugeborenen
Bettina Hafner, Zürich
Früh- und Neugeborene zählen im Gesundheitssystem zu den besonders vulnerablen Patientengruppen. Ein einheitliches Vorgehen bei der Beurteilung und Pflege der Haut und das damit verbundene Wissen können Risiken in diesem Bereich minimieren. Die Referentin ist stv. Leiterin der Haut- und Wundberatung im Universitätskinderspital in Zürich und wird wesentliche, evidenzbasierte Elemente zur Hautpflege und zum Hautschutz vorstellen.

10.00 Uhr Dekubitisrisiken bei kritisch kranken Kindern: Einschätzung und Prävention
Corinne Brunner, Zürich
Im Rahmen einer Intensivmedizinischen Therapie treten Dekubitus im Kindesalter vor allem durch medizinische Hilfsmittel auf. Die Referentin ist Pflegeexpertin APN und leitet die Haut- und Wundberatung im Kinderspital Zürich, sie wird die aktuellen internationalen Leitlinien vorstellen und zur Anwendung im klinischen Alltag Stellung nehmen.

10.45 Uhr KAFFEEPAUSE UND BESUCH DER INDUSTRIEAUSSTELLUNG

Sitzung 2 - Ernährung des Frühgeborenen

Moderation: Heike Baumeister, Köln

11.15 Uhr Frauenmilchbanken und die Vorteile gespendeter Frauenmilch für Frühgeborene
Dr. Corinna Gebauer - Leipzig
Die optimale Ernährung für Frühgeborene ist die unbehandelte Milch der eigenen Mutter. Damit sind einzigartige positive Effekte auf die Gesundheit von Mutter und Kind verbunden. Falls Muttermilch nicht ausreichend vorhanden ist, sollte gespendete Frauenmilch aus einer etablierten Frauenmilchbank die erste Wahl sein. In Deutschland ist diese Empfehlung derzeit noch nicht umsetzbar. Allerdings nimmt die Zahl der Frauenmilchbanken in den letzten zehn Jahren deutlich zu.

11.45 Uhr Co-reguliertes Füttern bei Frühgeborenen   
Dr. Nicoel Hübl und Jil Specht - Düsseldorf
Frühgeborene sind nach der Geburt mit multiplen Herausforderungen konfrontiert. Eine davon ist es, das Trinken an der Brust und /oder an der Flasche sicher zu lernen. Die Koordination von Atmen, Saugen und Schlucken ist bei Frühgeborenen noch unreif. Folglich ist das Trinken anstrengend und es kommt zu frühzeitiger Ermüdung. Ziel sollte es nicht sein, soviel Menge wie möglich zu füttern (volumenbasiert), sondern das Frühgeborene entsprechend seiner Fähigkeiten und Signale co-reguliert zu füttern.

12.15 Uhr Sondenernährung als Aufgabe der Eltern gestalten 
F. Dietz, G. Fabiano, S. Kann, M. Neumann
Eltern werden häufig aktiv in den Prozess der enteralen Ernährung über die Ernährungssonde ihrer frühgeborenen Kinder eingebunden. Welche Auswirkungen hat diese Partizipation auf Eltern und Kinder? Die Referentinnen gehen dieser Frage nach und geben sowohl Einblicke in die Literatur als auch in erste praktische Erfahrungen.

12.45 Uhr MITTAGSPAUSE UND BESUCH DER INDUSTRIEAUSSTELLUNG

Sitzung 3 - Eltern kritisch kranker Kinder

Moderation: Hildegard Nägeler-Kokott Datteln

13.45 Uhr Das präpartale Pflegegespräch 
Sara Reyer, Köln
Aus der Bindungsforschung ist bekannt, dass prä- und perinatale Belastungen das Bindungserleben der Mütter/Eltern beeinflussen. Eine drohende Früh- und Risikogeburt kann für Eltern ein einschneidendes und schockierendes Erlebnis darstellen und sie mit Fragen und Ängsten konfrontieren. Wie können Pflegende werdende Eltern in ihrer belastenden Situation unterstützen?

14.30 Uhr Die Bedeutung von Intensivtagebüchern für die Eltern von Frühgeborenen 
Julia Monika Hofbauer - Salzburg
Das einschneidende Erlebnis einer Frühgeburt kann bei Eltern zu Traumata und psychischen Langzeitfolgen führen. Bei erwachsenen Intensivpatient*innen und deren Angehörigen können sogenannte Internsivtagebücher helfen, diese zu verringern. Die Referentin stellt anhand wissenschaftlicher Daten dar, welche Bedeutung Intensivtagebücher für die Eltern von Frühgeborenen haben, wie diese erlebt werden und inwiefern sie bei der Bewältigung der Situation helfen.

15.15 Uhr KAFFEPAUSE UND BESUCH DER INDUSTRIEAUSSTELLUNG

Sitzung 4 - Besondere Herausforderungen

Moderation: Simone Kügler, Düsseldorf

15.45 Uhr Behandlung von Kindeswohlgefährdungen auf der Kinderintensivstation
Dr. Dominik Wulf. Düsseldorf
Gewalttaten gegen Kinder und Jugendliche verzeichneten 2020 einen Anstieg um 10% im Vergleich zum Vorjahr. In der Regel passieren diese Missbrauchsfälle hinter verschlossenen Türen. Wie verhält man sich, wenn ein Kind auf der Intensivstation aufgenommen wird und der Verdacht auf Kindesmisshandlung aufkommt? Wen kann und wen muss man ansprechen? Was sind Anzeichen einer Kindesmisshandlung und wie können wir sensibilisiert werden diese wahrzunehmen? Der Referent ist Kinderarzt und Kinderschutzmediziner und wird diese Fragen im Vortrag beantworten.

16.30 Uhr Kindeswohlgefährdung - das Unbehagen im Team: (Wie) kann man da professionell bleiben?
Dr. Teresa Deffner, Jena
Der Verdacht auf Kindeswohlgefährdung berührt uns nicht nur als Fachkräfte, sondern auch als Menschen. Allein die Vorstellung was mit dem verletzten Kind passiert sein könnte, beeinflusst unsere Wahrnehmung von den Personen, die das Kind als erwachsene Bezugspersonen umsorgen. Wie können wir in dieser Situation professionell pflegerisch handeln? Wie schaffen wir den Spagat das Kind und seine Bezugspersonen zu betreuen und dabei gleichzeitig Unverständnis und Unbehagen zu verspüren? Der Vortrag ermöglicht Pflegenden und Ärzten ein grundlegendes Verständnis darüber was an diesen Fällen belastet und wie wir unser professionelles Handeln auch in schwierigen Situationen aufrecht erhalten können.

17.30 Uhr Führungen Kinderintensivstation

Am 23. September 2023 werden kostenfreie Führungen über die Kinderintensivstation des Universitätsklinikums Düsseldorf angeboten. Interessenten melden sich am Veranstaltungstag am Tagungsbüro an.

Wer sollte an der Fachtagung teilnehmen?

  • Pflegende aus den Bereichen Intensivpflege 
  • Stations- und Abteilungsleitungen von Intensivstationen 
  • Interessierte Pflegende aus anderen Bereichen 
  • Interssierte Auszubildende in der Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflege
  • Studierende der Bereiche Pflegewissenschaft, -management und -pädagogik
  • interessierte Pflegemanager und Pflegepädagogen
  • interessierte Ärztinnen und Ärzte